Gespräch mit dem Bündnis “Gemeinsam gegen die Tierindustrie”…
Wir freuen uns verkünden zu können, dass wir unsere Politischen Tiergespräche auch im Juli fortführen werden. Nachdem Aktivist*innen vom Bündnis Gemeinsam gegen die Tierindustrie Anfang Juli den Tönnies-Schlachthof in Rheda-Wiedenbrück besetzten und die Abschaffung der Tierindustrie forderten, möchten wir am 13. Juli mit zwei der Aktivist*innen über das Bündnis, seine Aktionen und Ziele sprechen.
Im Juni konnte die Fachbibliothek wieder einige Neuzugänge verzeichnen. Manche Bücher erhielten wir von den Verlagen als Rezensionsexemplare, manche wurden uns von Privatpersonen gespendet. Die Bücher sind in den Bestandslisten und in der Datenbank der Fachbibliothek bereits verzeichnet. Eine Übersicht über die neuen Bücher gibt es auch hier:
Im Bereich “Human-Animal Studies / Tierforschung”:
Lau, Daniel (2020): Von Stiermenschen und Schlangendrachen – Genese und Entwicklung von Kompositwesen in Mesopotamien von der Obēd-Zeit bis zum Ende der Ur III-Zeit. animot Verlag, Uchte. ISBN: 978-3-94815-708-1.
Waldow, Stephanie (Hrsg.) (2015): Von armen Schweinen und bunten Vögeln – Tierethik im kulturgeschichtlichen Kontext. Wilhelm Fink GmbH & Co. Verlags-KG, Paderborn. ISBN: 978-3-77055-777-6. [Rezension]
Meijer, Eva (2018): Die Sprachen der Tiere. 2.Auflage, Reihe Naturkunden, Band 44, MSB Matthes&Seitz Berlin Verlagsgesellschaft mbH, Berlin. ISBN: 978-3-95757-536-4. [Rezension]
Kammel, Frank Matthias (Hrsg.) (2019): Treue Freunde – Hunde und Menschen. Bayerisches Nationalmuseum, München / Deutscher Kunstverlag GmbH, Berlin. ISBN: 978-3-422-98108-9. [Rezension]
Dahl, Jürgen (2020): Der unbegreifliche Garten und seine Verwüstung – Über Ökologie und über Ökologie hinaus. Neuauflage, oekom Verlag, München. ISBN: 978-3-96238-184-4.
D’Alisa, Giacomo / Demaria, Federico / Kallis, Giorgos (Hrsg.) (2016): Degrowth – Handbuch für eine neue Ära. oekom Verlag, München. ISBN: 978-3-86581-767-9.
Descola, Philippe (2014): Die Ökologie der Anderen – Die Anthropologie und die Frage der Natur. MSB Matthes&Seitz Berlin Verlagsgesellschaft mbH, Berlin. ISBN: 978-3-88221-085-9.
Konzeptwerk Neue Ökonomie / DFG-Kolleg Postwachstumsgesellschaften (Hrsg.) (2017): Degrowth in Bewegung(en) – 32 alternative Wege zur sozial-ökologischen Transformation. oekom Verlag, München. ISBN: 978-3-86581-852-2.
Merchant, Carolyn (2020): Der Tod der Natur – Ökologie, Frauen und neuzeitliche Naturwissenschaft. Neuauflage, oekom Verlag, München. ISBN: 978-3-96238-189-9.
Halbach, Dieter / Panzer, Gerd (1980): Zwischen Gorleben und Stadtleben – Erfahrungen aus drei Jahren Widerstand im Wendland und in dezentralen Aktionen. AHDE-Verlag GmbH, Berlin. ISBN: 3-813-60021-1.
Amo, Jean-Baptiste Del (2019): Tierreich. MSB Matthes&Seitz Berlin Verlagsgesellschaft mbH, Berlin. ISBN: 978-3-95757-686-6. [Rezension]
Evans, Kate (2018): Rosa – Die Graphic Novel über Rosa Luxemburg. 2. Auflage, Karl Dietz Verlag Berlin GmbH, Berlin. ISBN: 978-3-320-02355-3. [Rezension]
Vegara, Isabel Sánchez (2019): Little People, Big Dreams – Jane Goodall. Insel Verlag, Berlin. ISBN: 978-3-458-17832-3. [Rezension]
tierbefreiungsarchiv bleibt für Besucher*innen erstmal geschlossen…
Die aktuelle Situation rund um die globale Corona-Pandemie ändert auch für das tierbefreiungsarchiv vieles: Wir mussten unsere geplanten Veranstaltungen für das erste Halbjahr absagen, bereits zugesagte Vorträge und Infostände auf verschiedenen Konferenzen und Camps fallen weg und Archivbesuche waren auch unmöglich.
Wir haben dem allen getrotzt und die coronabedingte Zwangspause zumindest dafür nutzen können, den Umzug unserer Homepage zu vollziehen, an der Erarbeitung von Corona-Forderungen aus der Tierbefreiungsbewegung mitzuwirken und die ersten online stattfindenden Politischen Tiergespräche durchzuführen.
Nichtsdestotrotz bedeutet die Corona-Pandemie auch weiterhin Einschränkungen für das tierbefreiungsarchiv, die wir nun (endlich) transparent machen möchten:
Das Haus, in dem sich das tierbefreiungsarchiv befindet, und der zugehörige Verein Treibhaus e.V. haben zwar ein Hygienekonzept für die Veranstaltungs- und Büroräume ausgearbeitet, sodass das Haus vor Kurzem wieder geöffnet werden konnte, dennoch haben wir uns als Projektteam dafür entschieden, vorerst auch weiterhin keinen Besuch zu empfangen. Unsere und eure Sicherheit und Gesundheit sind uns wichtig, doch in unseren recht beengten Räumlichkeiten können wir diese momentan nicht garantieren. Deshalb bleibt das tierbefreiungsarchiv auch weiterhin für Besucher*innen geschlossen. Falls ihr konkrete Rechercheanfragen habt, werden wir dennoch bemüht sein, diese zu bearbeiten und euch online weiterzuhelfen. Außerdem werden wir versuchen, weitere Online-Veranstaltungen zu organisieren, um auf diese Weise mit euch in Kontakt zu bleiben.
Materialspenden nehmen wir per Post weiterhin gern entgegen – am besten aber mit einer Vorab-Information per Mail. Da viele Veranstaltungen und damit auch Infostände wegfallen, die unsere Haupteinnahmequelle für finanzielle Unterstützung sind, freuen wir uns zudem auch weiterhin sehr über Geldspenden.
Sollten im zweiten Halbjahr wieder Veranstaltungen vor Ort oder Infostände bei Straßenfesten, Konferenzen & Ähnlichem möglich werden, informieren wir euch selbstverständlich umgehend und freuen uns, euch dann auch wieder persönlich empfangen zu können.
Bis dahin wünschen wir euch alles Gute – bleibt gesund und besucht uns weiterhin online!
Aufgrund der aktuellen Situation rund um die globale Corona-Pandemie mussten auch wir unsere geplanten Veranstaltungen leider absagen. Ursprünglich wollten wir im Juni mit Daniel vom Biohof Hausmann über bio-vegane Landwirtschaft sprechen. Diese Veranstaltung muss nun nachgeholt werden, sobald es wieder möglich ist. Nichtsdestotrotz wollten wir gern an unserer Veranstaltungsreihe „Politische Tiergespräche“ festhalten und haben kurzfristig Ersatz gefunden, denn: Was bietet sich momentan besser an als über die Corona-Pandemie zu sprechen?
Diese Woche veröffentlichte das neu gegründete Bündnis für gesellschaftliche Tierbefreiung einen Forderungskatalog im Kontext der Corona-Pandemie. Wir haben diesen mitunterzeichnet. Am Samstag, den 13. Juni 2020, ist zudem ein Aktionstag geplant, der ein Zeichen setzen soll – ein Zeichen gegen die hemmungslose Ausbeutung von Tieren, Arbeiter*innen in der Tierindustrie und der Natur im Namen des Profits. Die Forderungen sind hier zu finden.
Um das Bündnis und seine Forderungen bekannter zu machen, werden beide in unserer – dieses Mal online stattfindenden – Veranstaltungsreihe „Politische Tiergespräche“ vorgestellt. Die „Politischen Tiergespräche“ wurden 2019 ins Leben gerufen, um am Ende eines jeden Quartals (aktuelle) Tier*fragen in einen politischen Kontext zu setzen und zu diskutieren. Weitere Informationen zur Veranstaltung sind hier zu finden.
Diese Woche erreichte uns eine Bücherspende vom Animals’ Angels e.V., für die wir uns herzlich bedanken möchten. Drei ihrer Veröffentlichungen haben sie uns geschickt – zwei weitere sind in unserer Fachbibliothek bereits vorhanden.
Besonders ans Herz legen möchten wir euch das nahezu druckfrische kritische Wörterbuch „Tiere nutzen“, das Philipp von Gall für den Verein geschrieben hat. Wir mussten es gleich lesen und haben es für euch rezensiert.
Wie wir bereits Ende 2019 angekündigt hatten, haben wir unsere Onlinepräsenz gewechselt. Heute am 03.06.2020 – dem 143. Geburtstag des Pazifisten und Tierrechtsaktivisten Magnus Schwantje – geht die neue Webseite online. Auf der Webseite www.tierbefreiungsarchiv.de findet ihr ab sofort unsere drei Arbeitsbereiche: Archiv – Labor – Fachbibliothek.
Im Archivbereich werden verschiedenste Archivstücke gesammelt. Dazu gehören Magazine/ Zeitschriften, Broschüren, Flyer, Akten, Nachlässe und Museumsstücke. Für die bereits verzeichneten Archivbestände findet ihr jeweils eine Datenbank, mit deren Hilfe ihr in den Beständen recherchieren könnt.
Der Bereich der Fachbibliothek versammelt mittlerweile über 500 Bücher in verschiedenen Themenbereichen. Auf der Seite der Fachbibliothek findet ihr ebenfalls eine Datenbank zur ersten Recherche in unseren Buchbeständen. Weiterhin findet ihr Unterseiten, die nach den Themengebieten der Bücher sortiert sind: Tierrechts-/ Tierbefreiungsbewegung, Tier“produkte“/ Tiere als Ware, Human-Animal Studies/ Tierforschung, Landwirtschaft/ Ökologie/ Umwelt sowie weitere Bücher. Ergänzt wird der Fachbibliotheksbereich durch eine Sammlung von Rezensionen zu einzelnen Werken innerhalb der Fachbibliothek.
Der dritte Bereich ist unser Laborbereich. Hier findet ihr ab jetzt unser Selbstverständnis sowie einen Einblick in unsere eigene Projektgeschichte. Außerdem findet ihr Hinweise zu unseren Veranstaltungen, Veröffentlichungen, Angeboten an die Tierbewegungen sowie unseren Projekten. Weiterhin könnt ihr auch schauen, wo wir welche Unterstützung gebrauchen können und wer uns in den letzten Jahren bereits unterstützt hat.
Wir möchten euch darauf hinweisen, dass wir dieses Jahr unseren inhaltlichen Schwerpunkt auf das Projekt Von ‚Gemüseheiligen‘ und ‚Veganarchist*innen‘ – Die Erforschung der historischen Tierbewegung legen. Nähere Informationen zum Projekt findet ihr in unserem Projektbereich im Labor. Hier versammeln wir eigene Veröffentlichungen vom und über das Projekt, stellen Recherchemöglichkeiten vor und einen Literaturüberblick zur Verfügung. Hier findet ihr auch unsere Podcast-Reihe zur Geschichte der historischen Tierbewegung.
Passend zum Veröffentlichungsdatum, dem Geburtstag von Magnus Schwantje, präsentieren wir euch neben unserer neuen Webseite das erste Interview einer Reihe mit Historiker*innen und historisch engagierten Aktivist*innen. Wir konnten für das Interview die Historikerin*, Tierrechtsaktivistin* und Begründerin* des Magnus-Schwantje-Archivs Renate Brucker gewinnen. Das Gespräch findet ihr hier.
Zum Hintergrund des Veröffentlichungsdatums:
Wir möchten an diesem Tag auch an den Pazifisten und Tierrechtsaktivisten Magnus Schwantje erinnern. Schwantje wurde am 03.06.1877 in Oldenburg geboren. Schwantje, der in verschiedensten Tierschutzvereinen, vor allem dem Berliner Tierschutzverein, Erfahrungen gesammelt hatte, gründete 1907 die Gesellschaft zur Förderung des Tierschutzes und verwandter Bestrebungen. Diese wurde 1919 in Bund für radikale Ethik umbenannt. Magnus Schwantje verband in seinem Denken Vegetarismus und Tierschutz mit anderen progressiven Bestrebungen, beispielsweise Feminismus oder Pazifismus. Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde der Bund für radikale Ethik aufgelöst und Schwantje floh in die Schweiz, nachdem er aus ungeklärten Gründen von einer Deportationsliste der Gestapo gestrichen wurde. Nach 1945 ging Schwantje zurück nach Deutschland, wo er am 11.09.1959 in Oberhausen verstarb.
Neben den Überschneidungen und Gemeinsamkeiten von verschiedensten Unterdrückungs-, Ausgrenzungs- und Ausbeutungsstrukturen, die Schwantje erkannte und bearbeitete, thematisierte er auch als einer der wenigen das Thema Jagd im deutschsprachigen Raum. Wir möchten euch Schwantjes Veröffentlichungen ans Herz legen, damit wir als Bewegung(en) diese kritisch weiterentwickeln können.
Außerdem ist Schwantje einer der Vertreter*innen des progressiven Tierschutzes des frühen 20. Jahrhunderts. Unserer Erachtens sollten diese Traditionen nicht vergessen werden, da es sonst nur bürgerliche oder gar rechte Erzählungen zur Geschichte der Tierschutz-/ Tierrechtsbewegung geben könnte. Die Historikerin* Renate Brucker hat auf der Webseite www.magnus-schwantje-archiv.de die Schriften Schwantjes und einiger anderer Tierschutzaktivist*innen des frühen 20. Jahrhunderts bereitgestellt.
…und jetzt viel Spaß beim Entdecken der neuen Webseite! ? Über Feedback (Lob, Kritik, Änderungswünsche, Ergänzungsvorschläge etc.) zur neuen Homepage würden wir uns übrigens sehr freuen…
Im März 2020 erschien unter dem Titel 35 Jahre die tierbefreier e.V. und die Bewegungsgeschichte die neue Ausgabe des Magazins TIERBEFREIUNG. Aktive des tierbefreiungsarchivs veröffentlichten darin unter anderem erste Ergebnisse einer Recherche in den eigenen Beständen zur Geschichte des Vereins die tierbefreier e.V..
Im März 2020 laden wir zum zweiten Teil unserer neuen Veranstaltungsreihe Politische Tiergespräche ein. Dann wird Lou Marin sein neues Buch Gandhi – Ich selbst bin Anarchist, aber von einer anderen Art sowie dessen Vorstellungen zu Herrschaftsfreiheit und Vegetarismus vorstellen. Weitere Informationen zur Veranstaltung sind hier zu finden.
Von Oktober bis Dezember 2019 lief unsere Crowdfunding-Kampagne, deren Ziel es war, 20.000 € zu sammeln, um damit die Projektarbeit der nächsten zwei Jahre abzusichern. Mit dem Geld sollten die Raummieten, eine Honorarstelle und Arbeitsmaterialien finanziert werden. Insgesamt wurden uns so 8.415,49 € gespendet. Damit wurde das eigentliche Funding-Ziel leider nicht erreicht. Dennoch werden wir mit dieser Summe einige unserer Ziele umsetzen können. Details dazu müssen wir noch in Ruhe besprechen. Wir halten euch selbstverständlich auf dem Laufenden…
Mit dem Titelthema “Für die Tonne – Die EU-Agrarpolitik und ihre Folgen” ist nun – nach leichter Verzögerung – endlich die neue Ausgabe des Magazins TIERBEFREIUNG erschienen. Eine*r unserer Aktivist*innen hat am Titelthema maßgeblich mitgewirkt.
Wir haben einen Neuzugang in unserer Fachbibliothek:
Vinciane Despret: Was würden Tiere sagen, würden wir die richtigen Fragen stellen? Unrast Verlag, Münster, 2019 ISBN: 978-3-89771-266-9
Das Buch wurde von uns rezensiert, wobei die Rezension zuerst im Magazin TIERBEFREIUNG, Ausgabe 104 (September 2019) erschien:
Anfang des Jahres erschien im Unrast-Verlag die deutsche Übersetzung von Vinciane Despret’s „Que diraient les animaux, si … on leur posait les bonnes questions?“, in Deutsch: Was würden Tiere sagen, würden wir die richtigen Fragen stellen?. Vinciane Despret ist eine belgische Wissenschaftsphilosophin, die an der Universität Lüttich (Liège) lehrt und in den letzten Jahren mehrere Bücher zum Mensch-Tier-Verhältnis als auch zu feministischen Themen veröffentlicht hat. Es ist erfreulich und wichtig, dass eines ihrer Werke nun auch in deutscher Sprache erhältlich ist – denn ihre Perspektiven möchte ich nicht mehr missen. Nach zwei Vorworten – eines von der Übersetzerin Lena Völkening (freiberufliche Journalistin, Autorin und Übersetzerin, eines von Bruno Latour (Soziologe, Philosoph und Begründer der Akteur-Netzwerk-Theorie) – folgen 26 kurze Essays von A bis Z. In diesen wird jeweils eine Frage beantwortet oder, besser gesagt, eine Annahme hinterfragt und aus neuen Perspektiven anders beleuchtet als wir es bisher gewohnt waren. Dabei geht es beispielsweise darum, ob Affen wirklich nachäffen, ob Tiere aufbegehren können, ob Tieren ihr Aussehen wichtig ist, wofür sich Ratten in Experimenten interessieren, ob Vögel Kunst machen, wer Sprache und Mathematik erfunden hat und so weiter. Viele spannende Fragen mit teils sehr überraschenden Antworten. Vinciane Despret hat es geschafft, alte Erkenntnisse und Annahmen – mal hochtheoretisch, mal amüsant, mal philosophisch – umzuinterpretieren und neue Rückschlüsse daraus zu ziehen. Damit regt das Buch zum Nachdenken ebenso wie zum kritischen Hinterfragen der eigenen Annahmen an. Die konstruierte Grenze zwischen Menschen und nichtmenschlichen Tieren bröckelt dabei zusehends. Kritisch hinterfragt werden zudem auch immer wieder einige Grundannahmen von Tierbefreiungsaktivist*innen, wie beispielsweise deren Sicht auf Tiere* – als bloße (stimmlose) Opfer oder handelnde Akteur*innen oder gar als Fremde, die wir erst noch vorurteilslos kennenlernen müssen. Aus Sicht der Tierbefreiungsbewegung dürften jedoch auch einige Ansätze irritierend wirken. Die Erkenntnisse, auf die sich Despret bezieht, stammen zu einem großen Teil aus der Tierforschung und/ oder Tierhaltung. Ähnlich wie Donna Harraway stellt Despret fest, dass nichtmenschliche Tiere handelnde und mit Wirkmacht ausgestattete Individuen sind. Ja, es stimmt, nichtmenschliche Tiere verändern das Labor- bzw. Forschungssetting und sie wirken auf dieses und die Forschenden ein. Leider werden dabei Macht-, Herrschafts- und Ausbeutungsmechanismen verschleiert, in denen Tiere* verortet sind. Mit einem kritischen Blick jedoch dürfte gerade die Frage nach tierlicher Handlungs- und Wirkmacht für die Tierbefreiungsbewegung interessant sein, da dadurch andere Fragen und möglicherweise aktivistische Praktiken entwickelt werden können. Das Buch ist daher absolut empfehlenswert für alle, die sich neue Erkenntnisse und Eindrücke verschaffen und ihren Blick auf und ihre Annahmen über Tiere* verändern wollen.