Wie wir bereits Ende 2019 angekündigt hatten, haben wir unsere Onlinepräsenz gewechselt. Heute am 03.06.2020 – dem 143. Geburtstag des Pazifisten und Tierrechtsaktivisten Magnus Schwantje – geht die neue Webseite online. Auf der Webseite www.tierbefreiungsarchiv.de findet ihr ab sofort unsere drei Arbeitsbereiche: Archiv – Labor – Fachbibliothek.
Im Archivbereich werden verschiedenste Archivstücke gesammelt. Dazu gehören Magazine/ Zeitschriften, Broschüren, Flyer, Akten, Nachlässe und Museumsstücke. Für die bereits verzeichneten Archivbestände findet ihr jeweils eine Datenbank, mit deren Hilfe ihr in den Beständen recherchieren könnt.
Der Bereich der Fachbibliothek versammelt mittlerweile über 500 Bücher in verschiedenen Themenbereichen. Auf der Seite der Fachbibliothek findet ihr ebenfalls eine Datenbank zur ersten Recherche in unseren Buchbeständen. Weiterhin findet ihr Unterseiten, die nach den Themengebieten der Bücher sortiert sind: Tierrechts-/ Tierbefreiungsbewegung, Tier“produkte“/ Tiere als Ware, Human-Animal Studies/ Tierforschung, Landwirtschaft/ Ökologie/ Umwelt sowie weitere Bücher. Ergänzt wird der Fachbibliotheksbereich durch eine Sammlung von Rezensionen zu einzelnen Werken innerhalb der Fachbibliothek.
Der dritte Bereich ist unser Laborbereich. Hier findet ihr ab jetzt unser Selbstverständnis sowie einen Einblick in unsere eigene Projektgeschichte. Außerdem findet ihr Hinweise zu unseren Veranstaltungen, Veröffentlichungen, Angeboten an die Tierbewegungen sowie unseren Projekten. Weiterhin könnt ihr auch schauen, wo wir welche Unterstützung gebrauchen können und wer uns in den letzten Jahren bereits unterstützt hat.
Wir möchten euch darauf hinweisen, dass wir dieses Jahr unseren inhaltlichen Schwerpunkt auf das Projekt Von ‚Gemüseheiligen‘ und ‚Veganarchist*innen‘ – Die Erforschung der historischen Tierbewegung legen. Nähere Informationen zum Projekt findet ihr in unserem Projektbereich im Labor. Hier versammeln wir eigene Veröffentlichungen vom und über das Projekt, stellen Recherchemöglichkeiten vor und einen Literaturüberblick zur Verfügung. Hier findet ihr auch unsere Podcast-Reihe zur Geschichte der historischen Tierbewegung.
Passend zum Veröffentlichungsdatum, dem Geburtstag von Magnus Schwantje, präsentieren wir euch neben unserer neuen Webseite das erste Interview einer Reihe mit Historiker*innen und historisch engagierten Aktivist*innen. Wir konnten für das Interview die Historikerin*, Tierrechtsaktivistin* und Begründerin* des Magnus-Schwantje-Archivs Renate Brucker gewinnen. Das Gespräch findet ihr hier.
Zum Hintergrund des Veröffentlichungsdatums:
Wir möchten an diesem Tag auch an den Pazifisten und Tierrechtsaktivisten Magnus Schwantje erinnern. Schwantje wurde am 03.06.1877 in Oldenburg geboren. Schwantje, der in verschiedensten Tierschutzvereinen, vor allem dem Berliner Tierschutzverein, Erfahrungen gesammelt hatte, gründete 1907 die Gesellschaft zur Förderung des Tierschutzes und verwandter Bestrebungen. Diese wurde 1919 in Bund für radikale Ethik umbenannt. Magnus Schwantje verband in seinem Denken Vegetarismus und Tierschutz mit anderen progressiven Bestrebungen, beispielsweise Feminismus oder Pazifismus. Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde der Bund für radikale Ethik aufgelöst und Schwantje floh in die Schweiz, nachdem er aus ungeklärten Gründen von einer Deportationsliste der Gestapo gestrichen wurde. Nach 1945 ging Schwantje zurück nach Deutschland, wo er am 11.09.1959 in Oberhausen verstarb.
Neben den Überschneidungen und Gemeinsamkeiten von verschiedensten Unterdrückungs-, Ausgrenzungs- und Ausbeutungsstrukturen, die Schwantje erkannte und bearbeitete, thematisierte er auch als einer der wenigen das Thema Jagd im deutschsprachigen Raum. Wir möchten euch Schwantjes Veröffentlichungen ans Herz legen, damit wir als Bewegung(en) diese kritisch weiterentwickeln können.
Außerdem ist Schwantje einer der Vertreter*innen des progressiven Tierschutzes des frühen 20. Jahrhunderts. Unserer Erachtens sollten diese Traditionen nicht vergessen werden, da es sonst nur bürgerliche oder gar rechte Erzählungen zur Geschichte der Tierschutz-/ Tierrechtsbewegung geben könnte. Die Historikerin* Renate Brucker hat auf der Webseite www.magnus-schwantje-archiv.de die Schriften Schwantjes und einiger anderer Tierschutzaktivist*innen des frühen 20. Jahrhunderts bereitgestellt.
…und jetzt viel Spaß beim Entdecken der neuen Webseite! ? Über Feedback (Lob, Kritik, Änderungswünsche, Ergänzungsvorschläge etc.) zur neuen Homepage würden wir uns übrigens sehr freuen…