Online-Lexikon zur historischen Tierbewegung

Direkteinstieg

Die historische Tierbewegung (hTB) hat eine nahezu 200-jährige Geschichte. Im Jahr 2022 jährt sich zum 200. Mal die Einführung des ersten Tierschutzgesetzes in England, dem sogenannten „Martins Act“. Die Geschichte der hTB ist allerdings bisher nur rudimentär aufgearbeitet. Es gibt zwar eine ganze Menge an Publikationen zu dieser Geschichte, jedoch sind diese weit verstreut und bisher wenig systematisiert. Dies macht es Interessierten dieser Geschichte schwierig, eine Übersicht über die Forschung zu erhalten und in diese einzutauchen. Um es Menschen, die ein historisches Interesse an der hTB haben, zu erleichtern, einen Überblick zu bekommen, haben wir das Online-Lexikon zur historischen Tierbewegung ins Leben gerufen.

Das Lexikon soll dabei eine erste Anlaufstelle bieten. Hier werden Einträge gesammelt und zur Verfügung gestellt, die sich mit Personen, Institutionen, Organisationen, Gesetzen und Debatten innerhalb der hTB beschäftigen. Dabei ist das Online-Lexikon kein „Einbahnstraßenprojekt“, d.h. es wird nicht von einer Gruppe allein erarbeitet und weiterentwickelt. Vielmehr soll es ein Projekt von, für und mit Akteur*innen der Tierbewegungen werden. Jede*r Aktivist*in oder interessierte Person hat die Möglichkeit, sich als Autor*in zu engagieren.[1] Das Lexikon kann also als ein „lebendiges“ Projekt gesehen werden, welches sich stetig weiterentwickelt und wächst. Es ist dabei ebenfalls Teil des Großforschungsprojekts „Von Gemüseheiligen und Veganarchist*innen – Die Geschichte der historischen Tierbewegung“, welches versucht, die Geschichte der hTB in Deutschland bzw. im deutschsprachigen Raum zu erarbeiten.[2]

Weitere Informationen zum Online-Lexikon und der Mitarbeit daran gab es bei der Veröffentlichungsveranstaltung:

Das Online-Lexikon ist aufgeteilt in die vier Bereiche „Organisationen & Institutionen“, „Personen“, „Begriffe & Debatten“ und „Gesetze“. Diese Bereiche sind jeweils alphabetisch sortiert.

Personen, die Interesse haben sich als Autor*in zu engagieren, melden sich bitte bei: tom[a im Kreis]tierbefreier.de

[1] Für die Mitarbeit sind gewisse Standards definiert. So werden beispielsweise Personen, die bereits durch menschenverachtende Positionen (Sexismus, Rassismus, Antisemitismus, Homophobie,…) aufgefallen sind, nicht als Autor*innen zugelassen.

[2] Informationen zum Konzept der historischen Tierbewegung finden sich beispielsweise in der Ausgabe 106 des Magazins TIERBEFREIUNG oder in der Ausgabe 03|2020 der Zeitschrift für Kritische Tierstudien.

Literatur:
  • Roscher, Mieke (2019): Geschichte des Tierschutzes – Von der Aufklärung bis zur veganen Revolution. In: Diehl, Elke; Tuider, Jens (Hrsg.): Haben Tiere Rechte? Aspekte und Dimensionen der Mensch-Tier-Beziehung. Bundeszentrale für politische Bildung: S. 39–52.
  • Zerbel, Miriam (1993): Tierschutz im Kaiserreich – Ein Beitrag zur Geschichte des Vereinswesens. Peter Lang Verlag.
  • Zimmermann, Tom (2020): Von Gemüseheiligen und Veganarchist*innen: Ein kurzer Einblick in die Geschichte der Tierbewegungen – Teil I: Das Konzept historische Tierbewegung und die Epoche der Gründung und Konsolidierung. TIERBEFREIUNG 106: S. 8–12.
  • Zimmermann, Tom (2020): Von Gemüseheiligen und Veganarchist*innen: Ein kurzer Einblick in die Geschichte der Tierbewegungen – Teil II: Die Epochen der Stagnation und der Radikalisierung und Transformation. TIERBEFREIUNG 106: S. 42–49.
  • Zimmermann, Tom (2020): „Die Kenntnis der Geschichte des Tierschutzes bewährt sich hilfreich und förderlich in der tatsächlichen Ausbildung desselben“ – Die historische Tierbewegung in Dresden zwischen 1838 und 1945. Zeitschrift für Kritische Tierstudien 03: S. 115–143.
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